Das kantonale Programm "Natur findet Stadt" ist die Weiterführung des seit 2015 bestehenden und mit dem Binding Preis für Biodiversität im 2021 ausgezeichneten Projekts. In den Jahren 2026 bis 2027 wird das erfolgreiche Projekt in ein langfristiges Programm überführt und damit auf eine neue, nachhaltige Basis gestellt.
Die wohl grundlegendste Idee hinter "Natur findet Stadt" ist die Herangehensweise, die Förderung der heimischen Biodiversität im Siedlungsraum über das Prinzip der Vorbildrolle zu stärken. Die Gemeinde steht dabei im Zentrum: Sie ist die Initiantin des Programms. Erst durch ihre Zusage entsteht die Grundlage, auf der das Programm wachsen und wirken kann.
Das Programm bietet den Gemeinden als Weiterentwicklung des bestehenden Projekts weit mehr als eine reine Beratung im Bereich Biodiversität: Es umfasst neu auch die Themen ökologische Vernetzung und Anpassung an den Klimawandel. Auf diese Weise unterstützt "Natur findet Stadt" die Aargauer Gemeinden dabei, die vielfältigen Ansprüche an öffentliche Freiräume bestmöglich und abgestimmt auf die kantonalen Grundlagen zu vereinen.
Die Gemeinden spielen beim kantonalen Programm "Natur findet Stadt" eine Schlüsselrolle. Sie gehen als Vorbilder für die Bevölkerung voran und setzen sich klare Ziele für mehr Biodiversität und eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung. Bei der Umsetzung dieser Ziele werden sie fachkundig vom Naturama Aargau und Jurapark Aargau begleitet. Gemeinsam entstehen so vorbildliche Freiräume, die zeigen, wie Natur und Lebensqualität Hand in Hand gehen.
Das kantonale Programm setzt bewusst auf positive Bilder: Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität, die ökologisch wertvoll und an das Klima angepasst sind, inspirieren und motivieren auch Private, aktiv zu werden. Durch gezielte Sensibilisierung wird das Bewusstsein dafür gestärkt, dass ökologisch wertvolle Flächen nicht nur einen hohen Nutzen für die Natur haben, sondern zugleich auch ästhetisch ansprechend gestaltet sein können. Durch gegenseitiges Lernen und Nachahmen entstehen mehr naturnahe Flächen, die als zusammenhängendes Mosaik vielfältiger Lebensräume zur ökologischen Infrastruktur beitragen.
In Gemeinden, welche im Programm mitmachen, kann die Bevölkerung eine vom Kanton finanzierte Erstberatung in Anspruch nehmen, die von einer lokalen Fachperson Naturgarten oder einer Fachperson Landschaftsarchitektur mit Expertise in naturnaher Gestaltung durchgeführt wird. Damit werden insbesondere Immobilienbesitzende, Mietende, Liegenschaftsverwaltungen und andere Organisationen mit Immobilien (z.B. Schulen, Kirchen) dabei unterstützt, ihre Grünflächen ökologisch zu planen oder aufzuwerten.
Das kantonale Programm bringt Menschen zusammen, die sich für mehr Natur im Siedlungsraum engagieren. Es fördert den Austausch zwischen Gemeinden, behördlichen Fachstellen, Organisationen, Fachpersonen und engagierten Privatpersonen. Durch die Unterstützung beim Aufbau eines aktiven Netzwerks entsteht ein lebendiger Wissenspool, in dem Erfahrungen geteilt und neue Ideen gemeinsam entwickelt werden können.